Raunächte feiern: Traditionen, Bräuche und spirituelle Bedeutung
Die Raunächte sind eine magische und mystische Zeit zwischen den Jahren. Sie laden dich ein, das alte Jahr abzuschließen und dich bewusst auf das neue auszurichten. Wie du die Raunächte feiern kannst, erfährst du hier.
Die Raunächte (auch Rauhnächte genannt) sind eine besondere Zeit im Jahreskreis, die in vielen europäischen Kulturen als mystisch und transformierend gilt. Traditionell umfassen sie die zwölf Nächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar – von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Manche Traditionen beginnen jedoch bereits am 21. Dezember zur Wintersonnenwende.
Ich persönlich starte lieber am 21. Dezember, weil die Weihnachtstage ohnehin sehr trubelreich sind. So habe ich in den ersten Nächten genügend Zeit und Ruhe, um mich bewusst auf die Raunächte einzustimmen.
Ursprung und Bedeutung der Raunächte
Die genaue Herkunft des Begriffs „Raunacht“ ist nicht ganz geklärt. Eine Theorie geht davon aus, dass„Rau“ mit dem alten Wort „Rauh“ zusammenhängt, was „ruhig“ oder „still“ bedeutet – also eine „ruhige Nacht“ oder eine „heilige, stille Zeit“. Eine andere Theorie sieht eine Verbindung zu dem Begriff „Raun“, was „Rauch“ bedeutet, was wiederum auf das Räuchern während dieser Nächte hinweist. Laut Duden ist die korrekte Schreibweise Raunächte. Rauhnächte ist die ätere Schreibweise die aber auch noch viel verwendet wird.
Früher galten die Raunächte als Übergangszeit, in der das Alte losgelassen und das Neue willkommen geheißen wurde. Man glaubte, dass in diesen „Nächten zwischen den Jahren“ die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Geister besonders dünn sei. Rituale dienten dazu, sich zu schützen, Energien zu klären und die Zukunft zu deuten.
Warum 12 Nächte
Die 12 Nächte stehen symbolisch für die 12 Monate des kommenden Jahres. Jede Raunacht repräsentiert einen Monat und lädt dich ein, dich mit bestimmten Themen zu beschäftigen. Diese Bedeutungen sind nicht festgelegt – du darfst intuitiv entscheiden, welches Thema an welchem Tag stimmig ist.
Raunächte feiern: Bräuche und Rituale
Wenn du die Raunächte feiern möchtest, findest du hier traditionelle und moderne Rituale, die du in dieser besonderen Zeit praktizieren kannst:
Räuchern
Das Räuchern von Kräutern (z. B. Salbei, Wacholder, Weihrauch) ist ein sehr alter Brauch, um negative Energien zu vertreiben, das Haus zu reinigen und die Räume zu segnen. Dabei geht es darum, die Luft zu reinigen und sich von allem Unnötigen zu befreien.
Orakel und Wahrsagerei
In vielen Traditionen wurden die Raunächte genutzt, um die Zukunft vorherzusagen. Ein populärer Brauch ist das Traumorakel: Es wird angenommen, dass Träume in dieser Zeit besonders bedeutungsvoll sind und Hinweise auf das kommende Jahr geben können. Aber auch Tarot und Orakelkarten sind beliebte Werkzeuge, um tiefer zu blicken. Ich ziehe zum Beispiel in jeder Raunacht eine Orakelkarte. So habe ich am Ende der Raunächte für jeden Monat des kommenden Jahres eine Karte gezogen.
Wünsche und Visionen
Du kannst jeder Raunacht ein Ziel oder eine Vision für den entsprechenden Monat widmen. Schreibe deinen Wunsch auf, meditiere darüber und spüre, was sich für dich stimmig anfühlt.
13 Wünsche Ritual
Dieses Ritual ist besonders beliebt: Du schreibst 13 Wünsche für das kommende Jahr auf einzelne Zettel und legst sie in eine Schachtel. Wenn die Raunächte beginnen, nimmst du an jedem Abend der 12 Raunächte einen Zettel aus der Schachtel – dieser wird geöffnet und dann in einer kleinen Zeremonie verbrannt. So übergibst du deinen Wunsch dem Universum und lässt los. Der 13. Wunsch, also der Zettel der übrig bleibt, ist ein Wunsch, den man sich selbst erfüllen muss und für den man die ersten Schritte bereits jetzt unternehmen sollte. Für diesen Wunsch bist nur du verantwortlich und nicht das Universum.
Altar für die Raunächte
Ein Altar für die Raunächte ist ein kraftvoller Ort, an dem du während dieser besonderen Zeit der Übergänge und Neuanfänge deine Absichten, Wünsche und spirituelle Praxis vertiefen kannst. Es ist dein Ort der Stille und der Besinnung. Wichtig ist, dass er gut durchdacht ist, dich anspricht und alles enthält, was für dich wichtig ist.
Hausputz und Vorbereitung
Traditionell reinigte man nicht nur das Haus, sondern auch seine Gedanken und Gewohnheiten. Es geht darum, Altlasten abzulegen und Platz für das Neue zu schaffen.
Türen und Fenster offen lassen
In manchen Traditionen öffnet man Türen oder Fenster, um den Geistern zu erlauben, das Haus zu betreten oder es zu verlassen, und das Jahr in Frieden zu verabschieden.
Lichter und Kerzen
In der Dunkelheit der Winterzeit symbolisieren Kerzen das Licht, das die Dunkelheit vertreibt. Viele stellen während der Rauhnächte Kerzen auf und entzünden sie als Symbol für Hoffnung und Erneuerung.
Spezielle Nahrungsmittel
In einigen Gegenden ist es Brauch, spezielle Speisen zuzubereiten, die mit den Rauhnächten in Verbindung stehen, wie zum Beispiel besondere Zuckerkekse oder einen Brauch, der „Rauhnachtspunsch“ genannt wird.
Raunächte – Zeit für Reflexion, Transformation und Neubeginn
Die Raunächte sind eine Zeit der Reflexion, der Magie und der spirituellen Vorbereitung auf das kommende Jahr. Es ist eine Zeit, in der man innehalten, sich von Altem lösen und sich für Neues öffnen kann. Je nach Region und Tradition gibt es viele Möglichkeiten, diese Zeit zu zelebrieren, sei es durch Rituale, Träume oder das Räuchern. Die Raunächte bieten eine wertvolle Gelegenheit, das Jahr zu verabschieden und mit einem klaren, fokussierten Blick ins neue Jahr zu starten.
Wenn du die Raunächte feiern möchtest, bietet dir mein “Raunächte Workbook” liebevoll gestalteten Impulsen, Ritualen und Reflexionsfragen, die dich Tag für Tag tiefer in deine eigene Transformation führen. Jede Seite lädt dich ein, innezuhalten, loszulassen und deine Visionen für das neue Jahr klar zu formulieren. Mit Raum für Journaling, Orakelkarten, Meditationen und deine 13 Wünsche wirst du sanft durch alle Raunächte geführt.
Ich wünsche dir eine mystische Zeit zwischen den Jahren.
Herzliche Grüße
Angela
