Journaling ist aus meinem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Stift und Papier helfen mir dabei, meine Gedanken zu sortieren, runterzukommen und wieder ganz bei mir anzukommen.
Journaling hat viele Facetten. Es ist längst nicht mehr nur das klassische Tagebuchschreiben, bei dem man seine Erlebnisse festhält. Für mich ist Journaling zu einer Art täglichem Anker geworden – ein Moment nur für mich, in dem ich innehalte und aufschreibe, was mich bewegt.
Es gibt so viele verschiedene Arten des Journalings:
🌸 Ein Dankbarkeitstagebuch, um die kleinen Dinge bewusster wahrzunehmen.
🕯️ Ein „Brain Dump“, um alles, was im Kopf herumschwirrt, loszulassen.
✈️ Ein Travel Journal, um Erinnerungen festzuhalten und später mit einem Lächeln zurückzublicken.
💫 Ein Erfolgsjournal, um große und kleine Erfolge festzuhalten und mich auf das Wichtige zu fokussieren.
Und es gibt noch so viele weitere Möglichkeiten fürs Journaling.
Ich habe über die Zeit gemerkt: Egal, wie du es machst – Journaling im Alltag tut einfach gut. Es hilft mir dabei, Entscheidungen zu treffen, Situationen und Gefühle besser zuordnen und ergründen zu können.
Warum Journaling uns im Alltag guttut
Kennst du dieses Gefühl, wenn alles zu viel wird – To-dos, Termine, Gedanken, Gefühle? Genau dann greife ich zu meinem Journal. Es ist, als würde ich mir selbst zuhören.
Durch das Schreiben werde ich ruhiger. Ich erkenne Muster in meinem Denken, entdecke, was mich wirklich stresst, und finde oft Antworten, die vorher irgendwo tief in mir verborgen waren.
Journaling ist für mich Selbstfürsorge auf Papier. Es schenkt mir Achtsamkeit, weil ich mir Zeit nehme, bewusst zu fühlen und zu reflektieren. Es stärkt meine Selbstliebe, weil ich mich selbst besser verstehe und liebevoller mit mir umgehe – auch an Tagen, an denen es mal nicht so rund läuft. Und es hilft mir, das zu sehen, was gut läuft – meine Erfolge und all die Dinge, für die ich dankbar bin. Ich halte auch gerne meine Höhepunkte des Tages fest – und kann so immer wieder nachlesen, wann meine Kinder zum Beispiel das erste Mal „Mama“ gesagt haben oder welche wunderbaren Erlebnisse es noch gab.
Arten des Journalings
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Jeder darf seinen eigenen Weg finden. Hier sind ein paar meiner Lieblingsarten des Journalings im Alltag:
1. Dankbarkeitstagebuch
Jeden Abend und jeden morgen drei Dinge aufschreiben, für die du dankbar bist – klingt simpel, verändert aber den Blick auf dein Leben. Ich habe gelernt, die kleinen Momente viel bewusster zu schätzen.
2. Gedanken- oder „Brain Dump“-Journal
Wenn mein Kopf voll ist, schreibe ich einfach alles raus – ungefiltert. Danach fühle ich mich freier und klarer. Das kannst du fünf Minuten machen oder auch länger oder kürzer – je nachdem, wie viel Zeit du hast. Ich nutze die Methode auch gerne, wenn ich Entscheidungen treffen muss und es einige Punkte zum Abwägen gibt. So beleuchte ich alle Seiten, und meistens merke ich schon beim Schreiben, wie die Entscheidung ausfallen wird. Probier es einfach mal aus.
3. Reflexionsjournal
Ich liebe es, am Sonntagabend zu reflektieren: Was lief gut diese Woche? Was kann ich loslassen? Was wünsche ich mir für die nächste Woche? Was sind meine Prioritäten?
Diese Fragen stelle ich mir auch jedes Quartal. So habe ich regelmäßige Zeiten, in denen ich überprüfe, ob ich noch auf Kurs bin – oder ob sich meine Richtung verändert hat.
4. Manifestations- oder Vision-Journal
Hier darf geträumt werden! Ich schreibe meine Wünsche, Ziele und Visionen auf – so, als wären sie schon da. Das motiviert unglaublich, und so habe ich meine Vision immer vor Augen. Ich schaue täglich in mein Vision Journal, damit ich mich und auch mein Unterbewusstsein immer wieder daran erinnere, wohin die Reise gehen soll. Dementsprechend plane ich dann auch meine Woche (siehe Reflexionsjournal).
5. Erfolgsjournal
Das Erfolgsjournal ist einer meiner liebsten Begleiter. Oft übersehen wir im Alltag, wie viel wir tatsächlich schaffen. Im Erfolgsjournal halte ich täglich oder wöchentlich meine kleinen und großen Erfolge fest – ganz egal, ob es ein beruflicher Fortschritt, ein schöner Moment mit meinen Kindern oder einfach ein gelungener Tag war.
Das Schreiben hilft mir, meinen Fokus auf das Positive zu lenken und mich selbst wertzuschätzen. Gerade als Mama neige ich manchmal dazu, mich auf das zu konzentrieren, was nicht geklappt hat – das Erfolgsjournal erinnert mich daran, wie viel Gutes ich bereits tue.
Es ist wie ein liebevoller Blick auf mich selbst und ein wertvolles Werkzeug, um Selbstvertrauen und Motivation zu stärken.
Wie integriere ich Journaling in meinen Alltag?
Ich weiß – der Alltag ist oft voll. Aber Journaling muss nicht lange dauern. Schon 5–10 Minuten am Tag können einen großen Unterschied machen.
Hier ein paar Tipps, wie ich es geschafft habe, Journaling zu einem festen Teil meines Lebens zu machen:
- 📖 Morgens: Kurz nach dem Aufstehen drei Sätze schreiben – das klärt den Kopf und startet den Tag achtsam. Ich muss zugeben, dass ich inzwischen die „5-Minute-Journal“-App benutze. So konnte ich schon beim morgendlichen Stillen mit Dankbarkeit in den Tag starten.
- 🌸 Abends: Ein paar Minuten vor dem Schlafengehen – Dankbarkeit, Gedanken oder kleine Erkenntnisse.
- ☕ Zwischendurch: Wenn etwas auf dem Herzen liegt, einfach aufschreiben – statt zu grübeln.
Das Wichtigste: Mach es dir schön! Eine Tasse Tee, leise Musik, ein schöner Stift – das macht aus dem Schreiben ein kleines Ritual. Schreib es dir auch gerne in den Kalender, dadurch wirst du zusätzlich daran erinnert. Ich nenne diese Termine, bei denen ich mir bewusst mehr Zeit für Innenschau nehme, liebevoll „Seelen-Date“.
Wirf deinen Perfektionismus über Bord
Ich habe am Anfang oft gedacht: „Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll“ oder „Das klingt doch banal“. Aber Journaling ist kein Wettbewerb. Es geht nicht um perfekte Sätze, eine schöne Handschrift oder kunstvoll verzierte Seiten. Es geht um Ehrlichkeit – mit dir selbst.
Schreibe so, wie dir der Kopf steht. Kritzle, male, streiche durch. Es ist dein Raum. Dein Rückzugsort.
Journaling im Alltag ist für mich zu einem liebevollen Ritual geworden, das mich erdet, stärkt und mir immer wieder Klarheit schenkt. Es hilft mir, bewusster zu leben, mich selbst besser zu verstehen und mit mehr Leichtigkeit durch den Tag zu gehen.
Wenn du also das nächste Mal das Gefühl hast, alles wächst dir über den Kopf – greif zu Stift und Papier. Vielleicht findest du dort genau das, was du suchst: dich selbst.
Herzliche Grüße
Angela
