Samhain feiern – Bedeutung, Bräuche und Rituale für dein Zuhause
Samhain feiern bedeutet Loslassen, Neubeginn und Verbindung zu deinen Ahnen. Entdecke in diesem Beitrag alte Bräuche, Rituale und meine persönlichen Tipps, wie du Samhain liebevoll zu Hause gestalten kannst.
Samhain feiern bedeutet, den Übergang zwischen Licht und Dunkel bewusst zu begehen.
Samhain gehört zu den acht keltischen Jahreskreisfesten und wird auf der nördlichen Halbkugel am 31. Oktobergefeiert – auf der südlichen Halbkugel am 1. Mai.
Es markiert das Ende des Sommers, den Beginn der dunklen Jahreszeit und ist das dritte der drei Erntefeste.
Samhain gilt auch als das keltische Neujahr oder Hexenneujahr – ein Zeitpunkt, an dem Altes losgelassen und Neues eingeladen wird.
Für mich ist Samhain jedes Jahr eine Einladung, still zu werden, mich mit meinen Wurzeln zu verbinden und in die innere Einkehr zu gehen.
Samhain – Das Fest der Ahnen
Samhain feiern heißt auch, den Ahnen zu gedenken.
Es wird gesagt, dass in dieser Nacht der Schleier zwischen den Welten besonders dünn ist – zwischen der Welt der Lebenden und der der Verstorbenen.
Viele Menschen spüren in dieser Zeit eine stärkere Verbindung zu ihren Ahnen, zu ihren Wurzeln und zu den Kräften, die uns leiten. Viele alte Kulturen glaubten, dass die Seelen der Verstorbenen an diesem Tag nach Hause zurückkehren. Deshalb wurden früher Lichter aufgestellt, damit sie den Weg finden konnten – eine Tradition, die sich übrigens bis heute in den Halloween-Kerzen und Kürbislaternen wiederfindet.
Für mich ist Samhain eine Zeit der Erinnerung. Ich denke an Menschen, die nicht mehr da sind, und danke ihnen für alles, was sie mir mitgegeben haben – für Liebe, Stärke und Vertrauen.
Die weiblichen Aspekte des Jahreskreises
Im Jahreskreis steht Samhain für den Übergang von der Mutter zur Greisin – also von der Fülle des Lebens zur Weisheit, die in der Dunkelheit entsteht. Ich finde dieses Symbol wunderschön: Wir verabschieden das Licht des Sommers, um in die Tiefe einzutauchen – dorthin, wo Erkenntnis, Heilung und Transformation geschehen.
Woher kommt Halloween?
Halloween, wie wir es heute kennen – mit Verkleidungen, Süßigkeiten und geschnitzten Kürbissen – hat tatsächlich seine Wurzeln in Samhain.
Als keltische Bräuche einst nach Amerika gelangten, vermischten sie sich mit anderen Traditionen – daraus entstand das Halloween, wie wir es heute kennen. Hinter Masken, Kürbissen und Süßigkeiten steckt also ein uralter Brauch: das Feiern des Lebens, des Todes und des Neubeginns.
Samhain feiern – Rituale und Bräuche für dein Zuhause
Wenn du Samhain feiern möchtest, brauchst du keine großen Vorbereitungen. Viel wichtiger ist die Achtsamkeit, mit der du dich auf diesen Übergang einlässt. Hier sind einige meiner liebsten Rituale, die du leicht zu Hause umsetzen kannst:
1. Ahnenaltar errichten
Ein Ahnenaltar ist ein zentraler Bestandteil, wenn du Samhain feiern möchtest. Er dient dazu, deine Ahnen zu ehren und ihre Energie in dein Zuhause einzuladen.
Du kannst Fotos, Lieblingsspeisen, Getränke oder kleine persönliche Gegenstände aufstellen, die dich an sie erinnern. Eine brennende Kerze symbolisiert das Licht, das du für sie entzündest.
Bei der Gestaltung meines Ahnenaltars gibt es kein Richtig oder Falsch. Ich lasse mir Zeit, sei achtsam, spüre die Verbindung zu meinen Vorfahren und all jenen, die vor mir waren.
2. Das stumme Abendmahl
Das „stumme Abendmahl“ ist ein alter Brauch, bei dem während des Essens ein Platz für die Ahnen freigehalten wird.
Man isst in Stille, zündet Kerzen an und gedenkt derjenigen, die nicht mehr hier sind. Ein weiterer schöner Brauch ist, das Lieblingsessen der Verstorbenen zu kochen, sofern man die Rezepte kennt.
Ich decke jedes Jahr einen zusätzlichen Teller. Und ja, es heißt zwar „stummes Abendmahl“, aber mit kleinen Kindern ist das Essen alles andere als stumm. Daher verbinden wir das Abendmahl gerne mit weiteren Ritualen – und entdecken dabei oft Geschichten, die wir noch nie gehört haben.
3. Geschichten und Erinnerungen teilen
Es ist ein wunderschöner Brauch, Geschichten über geliebte Menschen zu erzählen, die nicht mehr da sind. So bleiben ihre Erinnerungen lebendig und werden weitergetragen.
Oft höre ich Geschichten, die ich noch nie gehört habe. Dabei entdecke ich neue Facetten des Verstorbenen, die mich berühren und verbinden.
4. Altes loslassen
Samhain feiern heißt auch, loszulassen. Traditionell wurde zu diesem Fest Feuer entzündet, um Altes zu verbrennen und Platz für Neues zu schaffen.
Du kannst auf kleine Zettel schreiben, was du loslassen möchtest – alte Muster, Sorgen oder Ängste – und sie achtsam verbrennen. Das Feuer transformiert und der Rauch trägt alles davon, was dich nicht mehr stärkt.
Ich liebe dieses Ritual, weil es sich so befreiend anfühlt. Wenn die Zettel im Feuer verbrennen, spüre ich, wie sich mein Inneres klärt. Ich praktiziere es nicht nur an Samhain, sondern regelmäßig.
5. Wahrsagungen und Orakel
Samhain war früher auch eine Zeit des Orakelns. Viele Menschen nutzten die Nacht, um in die Zukunft zu blicken oder Botschaften zu empfangen. Du kannst Karten ziehen, intuitiv schreiben oder still in dich hineinspüren.
Ich liebe Orakelkarten und Journaling. An Samhain ziehe ich gern ein paar Karten oder schreibe intuitiv in mein Journal. Oft zeigen sich genau die Themen, die mich im kommenden Jahr begleiten werden – jedes Mal auf magische Weise.
Samhain: Loslassen und Neubeginn
Samhain feiern bedeutet, die Dunkelheit nicht zu fürchten, sondern sie als Teil des Lebens zu umarmen. Wir verabschieden das Alte, um Raum für Neues zu schaffen.
Ich zünde am Ende meines Rituals immer eine letzte Kerze an, atme tief ein und sage still zu mir selbst:
„Danke für alles, was war – und willkommen, was kommt.“
Samhain ist eine wunderbare Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, Dankbarkeit zu spüren und dich mit deinen Wurzeln zu verbinden.
Es ist eine Zeit der Reflexion, des Loslassens und des Neubeginns – und vielleicht auch ein kleiner Schritt zu mehr Achtsamkeit im Alltag.
Feiere Samhain so, wie es sich für dich richtig anfühlt: still, liebevoll, verbunden – und mit offenem Herzen für alles, was sich wandeln darf.
Herzliche Grüße
Angela
